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FRAUEN WIRTSCHAFT

Mitgefühl und Empathie im Business

05.09.2022

Emotionen und Empathie haben auch im Business Platz, so die Kernaussage beim Vortrag von Magdalena Rogl (Mirosoft Österreich) bei der "FrauenWirtschaft" im Grazer Lendhafen. Was es nun braucht: Führungskräfte, die merken, dass sich Empathie lohnt - weil sie Teams erfolgreicher macht und Firmen zu besseren Ergebnissen führt. Und: einen grundsätzlichen Kulturwandel innerhalb der Unternehmen.

3 Fragen an Magdalena Rogl:

 

Sollte ich über einen Wechsel in eine andere Firma nachdenken, wenn an meinem Arbeitsplatz wenig Empathie für die oder den Einzelnen herrscht?

 

Ich selbst bin davon überzeugt: Empathische Unternehmensführung ist die Zukunft. Und es gibt mittlerweile genügend Studien, die das belegen. Das beinhaltet auch Inklusion und Diversity. Beides wirklich so gedacht, wie auch die Bedeutung der Worte ist: Wir schaffen eine Atmosphäre, die niemanden ausschließt. Egal, wie die Menschen sich fühlen oder wie die persönliche Situation ist. Es zeigt sich, dass solche Unternehmen und diese Teams viel erfolgreicher sind, was ihre Ergebnisse angeht.

Wie erkenne ich einen Arbeitgeber*in, der Empathie fördert und Anzeichen für eine gute Arbeitskultur?

 

Wichtig ist auch, die richtigen Fragen zu stellen. Hier ist die Frage nach Werten etwas ganz Schönes. Und das meint nicht: Was sind denn die Unternehmenswerte? In Bewerbungsgesprächen kann man immer gut die Frage stellen: Warum arbeiten Sie denn in diesem Unternehmen? Oder auch: Warum arbeiten Sie immer noch in diesem Unternehmen? Bei Arbeitnehmer*innen, die bereits für eine längere Zeit dort sind, kann man davon ausgehen, dass sie auch andere Jobangebote hatten. Warum haben sie sich dann dafür entschieden, zu bleiben? Besonders die Reaktionen sind spannend. Oft sind es nicht nur die Antworten selbst, die einem eine Antwort geben können, sondern auch die Art und Weise, wie geantwortet wird.

Trennung von Privat- und Berufsleben nicht funktioniert. Wie viel sollte ich aus meinem Privatleben teilen?

 

Jede Person muss das für sich entscheiden. Manche sind mit ihrem Privatleben sehr offen, andere weniger. Es muss zur Persönlichkeit passen und sich gut anfühlen, das ist wirklich der wichtigste Punkt. Alle Mitarbeiter:innen sollen für sich das Gefühl haben: sie können es so machen, wie es sich für sie gut anfühlt. Ich habe gemerkt, dass ich manchmal Menschen überfordere, weil ich so schnell ins Du hüpfe. Ich muss dann für mich auch merken: Mit wem arbeite ich da gerade zusammen und wie passt das. Ich finde, die Aufgabe von Unternehmen und Führungskräften ist es, eine Kultur zu schaffen, in der man eben diese Tür aufmacht und sagt: Ihr könnt, wenn ihr wollt aber niemand muss. (Interview Merle Schünig, emotion.de)